Kampf dem Plastik. Weg mit den Plastiktüten

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Laer –

Die Gemeinde Laer beteiligt sich an der Kampagne des Kreises Steinfurt, der plastiktütenfrei werden will. Deswegen bietet sie kurz vor dem Weihnachtsmarkt Taschen an, die immer wieder verwendet werden können und nicht aus Plastik sind. Zudem hat die Kommune eine Broschüre herausgegeben, in der erklärt wird, was in die Biotonne gehört und was nicht.

Von Sabine Niestert

Der Obsthändler auf dem Laerer Wochenmarkt hält sie nur noch für den Ernstfall bereit. Doch meistens tritt dieser nicht ein, da die meisten seiner Kunden ihre eigenen Stofftaschen, Körbe oder Wägelchen mitbringen. So kommen die kleinen grünen Plastiktüten des Händlers nur noch ganz selten zum Einsatz. Dafür, dass sie gar nicht mehr gebraucht werden, setzt sich die Gemeinde Laer gemeinsam mit dem Dorfmarketingverein ein.

Wie Klimaschutzmanager Daniel Matlik während eines Pressegesprächs im Laerer Rathaus ankündigt, sollen pünktlich vor den Weihnachtsmärkten bedruckte Mehrweg-taschen und Flyer an die Bevölkerung verteilt werden, um weiteren Plastikmüll, der die Meere verschmutzt, zu vermeiden. Damit schließt sich die Kommune der Kampagne des Kreises Steinfurt an, die für einen Plastiktütenfreien Kreis Steinfurt wirbt.


„Wir werden die Kaufleute vor Ort und auf unserem Weihnachtsmarkt jene Stände ansprechen, die noch Plastiktüten ausgeben“, kündigt der Geschäftsführer des Dorfmarketingvereins, Gerrit Thiemann an, damit deren Bewusstsein für die Umwelt noch stärken zu wollen. Zudem sind die Akteure am zweiten Dezember-Wochenende mit einem Informationsstand und einer Ausstellung im Rathaus vertreten, um auf die Problematik hinzuweisen. So vermüllten die Plastiktaschen nicht nur die Meere, sondern verunstalteten oftmals auch den Ewaldibach und den Rathausteich, bedauern Matlik und Thiemann.


Beide Männer kündigen auch dem Einweggeschirr aus Plastik den Kampf an. Dieses würde gerade auf Weihnachtsmärkten gerne für den Verzehr von Kaffee, Kuchen und Glühwein genutzt.

„Die Schützen und die Kolpingsfamilie arbeiten mit Tassen und mit Spülmaschinen“, freut sich der Geschäftsführer des Dorfmarketingvereins.

Auf ein anderes Problem weist während des Pressegesprächs Verwaltungsmitarbeiter Daniel Theis hin, der für die Abfallberatung der Gemeinde Laer zuständig ist. Wie er berichtet, hätten Biokontrollen des Entsorgers ergeben, dass die Störstoffanteile im Ewaldidorf leicht über dem Richtwert liegen. Dem müsse die Verwaltung entgegenwirken, denn im Ernstfall könne das Abfuhrunternehmen eine falsch befüllte Biotonne stehen lassen. Diese Gefahr drohe auch bei einer übervollen Tonne, deren Deckel nicht mehr schließe.

Um diesen Missstände zu beseitigen und den Bürgern bei der sachgemäßen Befüllung der Biotonne zu helfen, hat die Gemeinde Laer gemeinsam mit der Nachbarkommune Metelen eine Broschüre herausgegeben. In dieser wird genau aufgelistet, was in die braune Tonne darf und was nicht. Reste von Obst und Essen sowie Schalen von Eiern, Nüssen und Kartoffeln gehören beispielsweise, wie der Kaffeesatz in die braune Tonne. Denn dabei handelt es sich um biologische Abfälle und nur die lassen sich in Komposterde umwandeln.

Gift für die braune Tonne sind hingegen unter anderem Folien, Dosen, Medikamente, Asche, Bauschutt, Speiseöle und Textilien. Das alles listet der Flyer übersichtlich und verständlich auf. Zudem gibt es noch Tipps für den Sommer und den Winter. In der kalten Jahreszeit sollte die Biotonne beispielsweise an einen (frost-)geschützten Ort gestellt werden. Sei der Inhalt bereits gefroren, könne man die Abfälle mit einem Spaten vom Tonnenrand und -boden lösen, lautet der Ratschlag der Experten.

Auf einem guten Weg sieht Bürgermeister Peter Maier die Gemeinde Laer in Sachen Klimaschutz und Umweltbewusstsein. Um auch den Nachwuchs weiter dafür zu sensibilisieren, hat er in den vergangenen Monaten gemeinsam mit dem Klimaschutzmanager die Kindergärten und die offene Ganztagsschule besucht.

Quelle: https://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Steinfurt/Laer/3559294-Kampf-dem-Plastik-Weg-mit-den-Plastiktueten