Zur Ablehnung des Antrages “Aspekte der künftigen Bauleitplanung der Gemeinde Laer Freisenbrock IV“ der Grünen im Bau- und Umweltausschuss vom 23.08.2021
In ihrem Leserbrief vom 06.09.2021 in der WN und auf ihrer hp beklagen die Grünen, dass ihre Anträge von der Mehrheit des Ausschusses für Bauen und Umwelt abgelehnt wurden, schlicht weil sie von der „falschen“ Partei seien.
So heißt es auf der hp der Grünen Laer/Holthausen u.a.:
„Der ignorante Umgang mit den drängendsten Fragen der Daseinsvorsorge spiegelt sich einmal mehr in prekärer Weise auch auf der Ortsebene in Laer wider. Die irrationale Abwehr Grüner Vorschläge mag in der Regierungskoalition auf Bundesebene mittlerweile zur gelebten Gewohnheit gehören. Das entbindet aber auch im Dorf keinen gewählten Mandatsträger von der Verpflichtung, offen und transparent zu wesentlichen Zukunftsfragen Stellung zu beziehen.“
Dem widersprechen wir deutlich !
Selbstverständlich wurden die Anträge innerhalb der SPD Fraktion weitreichend erörtert und abgewogen und nach weiterer sachlicher sowie fachlicher Diskussion im Ausschuss mit guten Gründen von uns abgelehnt.
So macht der Antrag für die Bauleitplanung im Freisenbrock IV Vorschläge, die wir teils auch befürworten. In Gänze jedoch findet dieser Antrag mit den vielen Vorgaben und Verboten für Bauwillige nicht unsere Unterstützung. Einige Aspekte sind zudem nicht schlüssig.
So sollen -laut Antrag der Grünen- Bauherren zu einer Nord-Süd-Ausrichtung gezwungen werden. Damit kann der Ertrag aus Photovoltaik, Solarthermie aber auch schlicht die direkte Gebäudeerwärmung durch die Sonne maximiert werden. Allerdings ist dieses Maximum zur Mittagszeit erreicht. Also genau in der lastarmen Zeit. Eine Ost-West-Ausrichtung verbessert den Ertrag morgens und abends deutlich – so kann die selbst gewonnene Energie direkt selbst verbraucht werden, ganz ohne Speicher.
Auf der einen Seite reden wir von der Minimierung des Flächenverbrauchs, eine Unterkellerung soll jedoch seitens der Grünen verboten werden. Wo sollen denn dann die Heizungsanlage, die Wohnraumlüftung und die Abstellräume untergebracht werden? Dafür müsste dann der überirdische Baukörper größer werden.
Geht es nach den Grünen sollen Bauherren zur solarthermischen Wasserbereitung verpflichtet und auf den Dächern zwingend Photovoltaik installiert werden.
Ein zukünftiger Bauherr jedoch kann mit einer effizienten Wärmepumpe sein Haus heizen und im Sommer auch kühlen. So er es sich leisten kann, kommt der Strom dafür aus der eigenen PV-Anlage. Das klappt wunderbar auch ohne ihm Solarthermie aufzuzwingen.
Auch uns ist energieeffizientes Bauen wichtig.
Wie das Ziel erreicht wird, wollen wir aber nicht vorschreiben. Das kann und soll der Bauherr anhand seiner individuellen Situation selbst entscheiden.
Im Übrigen müssen beim Neubau bereits die geltenden Regelungen des Gebäudeenergiegesetzes eingehalten werden, damit wurde die Energieeinsparverordnung (EnEV) abgelöst.
Günstige Kredite gibt es über die KfW – umso günstiger, je höher der erfüllte Effizienzhaus-Standard ist.
Es gibt Zwänge zum energetischen Bauen, es gibt Anreize.
Wir sollten künftigen Bauherren daher keine zusätzlichen Steine in den Weg legen.
Allein diese sachlichen Begründungen, die in öffentlicher Sitzung diskutiert wurden, sind der Hintergrund unserer Ablehnung.
UND NICHT DER BÖSE WILLE DER ANDEREN FRAKTIONEN !